Kondom
Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, das von Männern zur Verhütung angewendet wird.
Der hauchdünne Gummischutz aus Kautschuk oder Latex ist sehr dehnbar, reißfest und undurchlässig für Körperflüssigkeiten.
Einziger Schutz vor Geschlechtskrankheiten
Das Kondom zählt zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Es fängt den Samenerguss des Mannes auf, so dass dieser nicht in die Scheide und Gebärmutter gelangt. Da es für Flüssigkeiten undurchlässig ist, ist diese Verhütungsmethode die einzige, die vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Auch hier hängt die Schutzwirkung von der korrekten Anwendung ab. Kondome sollten deshalb über ihr Verfallsdatum hinaus nicht angewendet werden.
Der typische Pearl-Index von Kondomen liegt bei bis zu 18, d. h., bis zu 180 von 1.000 Frauen werden trotz Kondom jedes Jahr schwanger. Wer eine Schwangerschaft sicher ausschließen will, sollte zusätzlich mit einer sicheren Methode verhüten.
Mehr über das Kondom
Wie oft muss ich dran denken?
Jedes Mal vor jedem Geschlechtsverkehr.
Wie oft muss ich dran denken?
Pearl Index:
18 eher unsicher
Bis 180 von 1.000 Frauen werden pro Jahr trotz Kondom schwanger.
Wie oft muss ich dran denken?
Nein. Der natürliche Hormonhaushalt und Eisprung werden nicht beeinflusst.
Wie oft muss ich dran denken?
Ohne Hormone
Die richtige Anwendung von Kondomen
Wichtig: Das Kondom sollte besonders vorsichtig ausgepackt und angefasst werden, damit die dünne Latexhaut nicht beschädigt wird.
Vor dem Aufsetzen auf den Penis wird die Luft aus der Spitze gedrückt, die Rolle zeigt nach außen. Dann wird das Kondom über das steife Glied vollständig abgerollt.
Wird das Kondom versehentlich mit der Rolle nach innen aufgesetzt, bitte auf keinen Fall einfach umdrehen, sondern ein neues Kondom benutzen. Hier können sich bereits Spermien oder Krankheitserreger auf der Oberfläche befinden. Nach dem Geschlechtsverkehr wird das Kondom entfernt, solange der Penis noch erigiert ist, damit kein Sperma in die Scheide gelangen kann. Beim Herausziehen das Kondom an der Peniswurzel gut festhalten!
Situative und einfache Anwendung
Kondome bieten einen besonders großen Vorteil: Sie sind der einzig mögliche Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI = sexually transmitted infections). Pillenanwenderinnen bieten sie außerdem zusätzlichen Schutz, falls die Pilleneinnahme vergessen wurde oder wenn die Sicherheit – z. B. aufgrund einer Magen-Darm-Infektion – nicht mehr gewährleistet ist.
Kondome werden nur bei Bedarf verwendet, wirken nicht hormonell und greifen nicht in den weiblichen Zyklus ein.
Achtung bei Allergien und Gleitmitteln
Allergien können gerade bei Latexkondomen auftreten; es gibt aber auch Kondome aus anderen Materialien. Es ist möglich, dass Kondome bei schadhaftem Material oder infolge von Anwendungsfehlern platzen, reißen oder verrutschen. Fett- oder Ölhaltige Cremes können das Material angreifen und die Sicherheit beeinträchtigen – deswegen sollte vor Gebrauch die Packungsbeilage gelesen und immer auf die Lagerung geachtet werden!
Viele Paare empfinden den Gebrauch beim Sex und den Latexgeruch als Störfaktor. Weiterhin muss das Liebesspiel unterbrochen werden, um das Kondom überzuziehen. Einige Männer beklagen zudem, dass ihre Empfindungsfähigkeit durch Kondome beeinträchtigt wird.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Woran erkenne ich eine Latexallergie?
Typische Symptome einer Latexallergie sind Juckreiz, Brennen, Hautrötung und auch das Bilden von Hautquaddeln an der Kontaktstelle. Abhilfe können spezielle Kondome für Allergiker schaffen. Allerdings sind diese oft etwas teurer und nur in der Apotheke erhältlich.
Sind Prüfsiegel wirklich wichtig?
Diese Frage kann mit „ja“ beantwortet werden! Du solltest immer nur geprüfte Markenfabrikate mit Qualitätssiegel (z. B. mit CE-Kennzeichnung und Nummer der nach EG-Recht zugelassenen Prüfstelle) benutzen, denn sie sind mit Haltbarkeitsdatum und Herstellernamen gekennzeichnet. Nur sie garantieren dir Sicherheit.
Doppelt gemoppelt hält besser?!
Ganz klar, nein. Dass zwei Kondome den Schutz erhöhen, ist definitiv falsch. Der optimale Sitz eines Kondoms wird nur bei einfacher Anwendung gewährleistet. Werden zwei Kondome übereinander benutzt, können sie aneinander reiben und es können sich Risse bilden.
Was ist ein Frauenkondom?
Das so genannte „Femidom“ funktioniert ähnlich wie ein Kondom für Männer: der dünne, biegsame Beutel passt sich an die Innenwand der Scheide an und verhindert so den Eintritt für Spermien und Krankheitskeime.